Mit freundlicher Genehmigung des Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein können sie sich
über das erfolgreiche und zukunftsgerichtete Modell der Breitbandumsetzung informieren.
Fachbegriff
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Erklärung
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ADSL
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Asynchrones DSL: mittlerer Download, langsamer Upload
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Bandbreite
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Eigentlich Bezeichnung der Breite eines Frequenzbandes von Funksystemen, häufig als Synonym für die Übertragungsgeschwindigkeit der Internetverbindung in Bit pro Sekunde (Bit/s).
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bidirektional / symmetrisch
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Datenübertragung ist in beide Richtungen möglich. Synonym: rückkanalfähig
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Bit/s
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Maßeinheit für die Datenübertragungsgeschwindigkeit (Bandbreite).
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Bluetooth
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Funk-Schnittstelle, über die Mobiltelefone, PDAs, Computer, Drucker und andere Peripheriegeräte über kurze Distanz kommunizieren können.
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Breitbandkabel
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Fernsehkabel, mit dem Daten in zwei Richtungen übertragen werden können ("rückkanalfähig"). Neben TV wird damit auch Internet und Telefonie realisiert.
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Clusterplan
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Einen technischen Netzausbau-Plan (auf Basis eines GIS-Systems), in dem Netzknoten, Backbone-Anbindung und Trassenverlauf in den Straßen (einschließlich Muffen und Schächten) und Konfektionierung der Microduct-Bündel bezeichnet man als Clusterplan. Der Clusterplan enthält noch keine Details für eine Tiefbau-Ausschreibung.
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Deckungsmodell / Betreibermodell
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Eine Deckungslücke wird von einem Netzbetreiber ermittelt, für den der Breitbandausbau aus eigenen Mitteln unwirtschaftlich ist. In die Deckungslücke gehen die Investitionskosten für den Netzausbau ein, gegengerechnet werden die für den Pachtzeitraum zu erwartenden Einnahmen.
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Backbonenetz
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Hauptanschlussnetz, Weitverkehrsnetz, hier schließt sich das Verteilnetz an.
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DOCSIS3.0
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„Data Over Cable Interface Specification“ ist der Standard zur Übertragung von Internet- und Telefonie-Signalen über das Koaxialkabel. DOCSIS3.0 steht für den aktuellen, z.B. von Unitymedia genutzten Übertragungsstandard mit bis zu 150 MBit/s im Downstream.
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Downstream / Download
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Geschwindigkeit beim Herunterladen von Daten aus dem Internet (z.B. Softwareupdates, Zugriff auf Websites).
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DSL
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"Digital Subscriber Line", auf Deutsch "Digitale Anschlussleitung": über vorhandene Kupferleitungen des Telefonanschlusses können Daten übertragen werden.
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DSLAM
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"Digital Subscriber Line Access Multiplexer" ist Teil der DSL-Infrastruktur: Das DSL-Modem des Endkunden wird über den DSLAM mit dem Hauptverteiler verbunden und stellt die Internetverbindung her.
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FttB
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Fiber to the Building: Glasfaserkabel bis zum / an / ins Haus; dort erfolgt die optisch-elektrische Umsetzung der Signale, die Weiterverteilung im Haus erfolgt über WLAN oder LAN-Kabel.
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FttH
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Fiber to the Home: Glasfaserkabel bis in Wohnungen und Büros zu den Internet-fähigen Geräten.
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FttC
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Fiber to the Curb: Glasfaserkabel bis KVz im Ort (grauer Kasten), wird typischerweise zur Realisierung von ADSL und VDSL-Diensten genutzt und ist auch Voraussetzung für den Einsatz von Vectoring.
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GAK
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Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) aus EU-Mittel, das für die Finanzierung des Breitbandausbaus in unterversorgten Wohngebieten genutzt werden kann. Das GAK-Programm ist beihilferechtlich notifiziert. (bei der EU angemeldet)
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Glasfaser
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Über Glasfaserkabel (auch Lichtwellenleiter bzw. LWL genannt) werden Informationen durch eine Codierung von gebündelten Lichtstrahlen übermittelt. Als Lichtquelle wird an beiden Enden eine Laserquelle genutzt. Damit ist eine sehr große Bandbreite bei geringer Störanfälligkeit über weite Entfernungen möglich. Hochgeschwindigkeitsnetze werden damit gebaut.
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G-fast
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G.fast ist ein intern.-Standard der DSL-Technik und gilt als Nachfolgestandard zu VDSL2. Das Übertragungsverfahren basiert wie VDSL2-Vectoring auf Vectoring. Über existierende Telefonie-Kupferkabel, aufgrund der hohen Frequenzen, nur für kurze Leitungsdistanzen bis zu 250 m geeignet. Verdrei- bis Vervierfachung der KVz im Ortsbereich.
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GPRS
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("General Packet Radio Service") ist ein Standard zur Datenübertragung im Mobilfunk: Falls UMTS nicht zur Verfügung steht, kann auf das langsame GPRS ausgewichen werden.
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GSM
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("Global System for Mobile Communications") ist ein Standard für volldigitale Mobilfunknetze: UMTS und HSDPA basieren darauf.
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Hauptverteiler
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Der Hauptverteiler ist die zentrale Stelle im Ortsnetz. Verbindung über die Kabelverzweiger zum Endkunden. Die Entfernung vom Hauptverteiler entscheidet bei einer Kupferdoppelader in Verbindung mit der Kupferleitungsqualität, welche DSL-Bandbreite beim Hausanschluss ankommt.
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HSDPA
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"High Speed Downlink Packet Access" (HSDPA) ist ein verbessertes UMTS-übertragungsverfahren, mit dem Datenraten von mehreren MBit/s möglich sind.
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HvT
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Der Hauptverteiler ist ein Gebäude der Ortsvermittlungsstelle. Von hier aus werden mehrere Tausend Haushalte/Teilnehmer direkt oder über KVz versorgt.
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Kabelverzweiger / KVz
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Ein Kabelverzweiger (KVz) ist ein Schrank, der Kabelleitungen innerhalb eines Telefonortsnetzes verteilt. Über Kabel ist er mit dem Hauptverteiler der Ortsvermittlungsstelle verbunden. (In Deutschland stehen hunderttausende in den Straßen. = graue Kästen)
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Letzte Meile
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Letzter Abschnitt des Netzes bis zum Endkunden: Netz zwischen Kabelverteiler/Ortsvermittlungsstelle/Hauptverteiler bis zum Endgerät.
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LTE
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"Long Term Evolution“: Mobilfunkstandard und UMTS-Nachfolger, der mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde deutlich höhere Downloadraten erreichen kann. Ermöglicht schnelle mobile Internetnutzung.
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ISDN
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Mit ISDN ("Integrated Services Digital Network") kann auf zwei Leitungen telefoniert oder gesurft werden. Maximale Geschwindigkeit: 128 kBit/s.
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LWL
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Lichtwellenleiter, Übertragungsmedium in einem Glasfaserkabel; siehe Glasfaser
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Mbit/s
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1.000.000 Bit werden innerhalb einer Sekunde übertragen.
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Microduct
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"Mikro-Leerrohre": kleine Kabelschutzrohre mit einem Durchmesser zwischen 25 und 100 mm zum Einziehen einzelner Glasfaserkabel, insbesondere zur Errichtung von NGA-Hausanschlussnetzen mit Glasfaserkabeln zwischen Netzknoten und Hausanschluss (FttB oder FttH).
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MPLS
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„Multiprotocol Label Switching“ verbindet Vorteile von verbindungsorientierten mit verbindungslosen Netzen zur Erreichung einer schnelleren Verarbeitung eines Paktes durch eine vereinfachte Adressierung. Mit MPLS können verfügbare Bandbreiten besser ausgelastet werden.
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NGA
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„Next-Generation-Access“ Netz steht für Netzwerktechnologien im Anschlussnetz zur Ermöglichung schneller Internetverbindungen mit mindestens 50 MBit/s (im engeren Sinne auf der Basis einer paket- statt leitungsvermittelten Signal-Übertragung).
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Outdoor-DSLAM
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Im Freien stehender DSLAM in einem Multifunktionsgehäuse (MfG) mit eigener Stromversorgung und Kühlung. Ersetzt den bisherigen Kabelverzweiger (KVz).
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Powerline
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Internetzugang mit modulierten Signalen über das Stromkabel; primär zur Inhouse- oder Campus-Vernetzung. (nicht leistungsfähig)
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Richtfunk
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Technik zur Fernübertragung von Daten mit Funkwellen zwischen zwei festen Punkten. Richtfunk kann in entlegene Orte Breitband-Internet bringen, das lokal wieder kabelgebunden verteilt wird.
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RWP
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Mit dem „Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm“ (RWP) können in NRW im Rahmen der EU-Gemeinschaftsaufgaben Maßnahmen zum Breitbandausbau in unterversorgten Gewerbegebieten finanziert werden, sofern das Gewerbegebiet in der ausgewiesenen Förderkulisse liegt.
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Satelliten-Breitband
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Drahtlose Internetnutzung per Satellit: Der Upstream muss entweder per Telefonleitung erfolgen oder bei bidirektionalen Verbindungen über den Satelliten. Downstream-Geschwindigkeiten bis 20 Mbit/s, längere Ping-Zeiten als bei terrestrischen Lösungen
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SDSL
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Synchrones DSL: Die Datenübertragung ist in beide Richtungen (Up-/Download) gleich schnell.
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Standleitung
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Permanente und feste Internet-Verbindung, in der Regel durch eine eigene Glasfaser Punkt-zu-Punkt Verbindung, aber auch auf der Basis von Kupferleitungen möglich.
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Tripleplay
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Telefon, Internet und TV von einem Anbieter.
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UMTS
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"Universal Mobile Telecommunications System": Mobilfunkstandard, mit dem Datenübertragungsraten von wenigen MBit/s möglich sind.
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Upload
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Hochladen von Daten (z.B. Pflege von Websites, Versand von E-Mails)
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Upstream / Upload
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Datenübertragung vom Endkunden ins Internet (z.B. Hochladen von Internetseiten)
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Vectoring
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Vectoring ist eine neue Übertragungstechnik für VDSL, bei der neue Kanalkarten in den Multifunktionsgehäusen der Outdoor-DSLAMs eingesetzt werden. Durch ein neuartiges Störunterdrückungsprotokoll werden mit Vectoring Übertragungsraten nur im Nahbereich (500m) bis 100 MBit/s erreicht.
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VDSL
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("Very high-rate Digital Subscriber Line") ist eine Weiterentwicklung von DSL: Geschwindigkeiten bis zu 75 MBit/s sind damit möglich.
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Video-On-Demand
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"Video auf Abruf": Digitale Videos können bei Bedarf per Internet heruntergeladen werden. Dafür ist ein Hochleistungs-Breitbandanschluss nötig.
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Voice over IP
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Telefonie per Internet: Sprachdaten werden am Computer / Router digitalisiert und per Internet übertragen; zunehmend als Standard für die Sprachübertragung im Festnetz genutzt.
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Wirtschaftlichkeitslücke
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Die Wirtschaftlichkeitslücke entspricht der finanziellen Deckungslücke für Gebiete, die nach den Kalkulationen eines Betreiber für einen Ausbau unwirtschaftlich sind. Kalkuliert wird die Wirtschaftslichkeitslücke als Differenz von Investionen und Betriebskosten mit zu erwartenden Mehrumsätzen.
(siehe oben: Verlorener Zuschuss der Gemeinde an den Netzbetreiber)
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WiMAX
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WiMAX ("Worldwide Interoperability for Microwave Access") ist eine Funktechnik für Breitband-Internet, die in lizensierten Frequenzbändern und in lizenzfreien Bändern (>5 GHz) betrieben wird. In Deutschland fünf lizensierte Netzbetreiber (Clearwire, Inquam Broadband, DBD Deutsche Breitbanddienste, Televersa, MGM Production Group)
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WLAN
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Wireless-LAN: lizenzfreier Funkstandard für drahtlose Internetverbindung mit einer Reichweite bis 300 Meter. Viele Laptops, Handys, PDAs werden per WLAN an Router oder Hotspots angebunden (Frequenzbänder 2,4 GHz und > 51 GHz).
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